Aorten-Sprechstunde
M. Yildiz
Bei der Aortensprechstunde handelt es sich um eine Spezialsprechstunde, in der wir Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen der Hauptschlagader (Aorta) behandeln.
Die Aorta ist das grösste, arterielle Blutgefäss des menschlichen Körpers und entspringt getrennt durch die ventilartige Aortenklappe aus der linken Herzkammer. Der Verlauf beginnt mit einer Aufwärtsbewegung in Richtung Hals, beschreibt dann einen Bogen, der mehrere Gefässe zu Armen und Kopf abgibt und verläuft dann hinunter bis in das Becken. Im Brustkorb gehen weitere Gefässe zur Versorgung der Eingeweide ab.
Der normale Durchmesser der Aorta beträgt 2,5-3,5 cm und nimmt im Verlauf des Lebens zwischen dem 20. und 70. Lebensjahr etwa 35% zu. Eine Ausweitung über diese 35% hinaus wird als Aortenaneurysma bezeichnet. Diese Aussackung kann im Grunde alle Abschnitte der Aorta betreffen (aufsteigender Teil, Aortenbogen und absteigender Teil).
Die Aortensprechstunde soll zum einen dazu dienen, Patientinnen und Patienten mit Erweiterungen der Hauptschlagader zu beraten, zu beobachten und Therapien zum richtigen Zeitpunkt einzuleiten. Zum anderen werden bereits operierte Patientinnnen und Patienten nachkontrolliert und vollumfänglich nachbetreut. Hierbei streben wir eine ganzheitlich Betreuung an, die nicht allein die medizinische Komponente beinhaltet, sondern auch Themen der beruflichen Wiedereingliederung, Kontrollen der Familienmitglieder bei familiärer Häufung von Aortenerkrankung und auch psychische Aspekte behandelt. Hierbei bieten wir auch eine spezialisierte Sprechstunde für angeborene, die Hauptschlagader betreffende Bindegewebserkrankungen an.
Hauptziel dieser Sprechstunde ist es, Notfallsituationen wie plötzliche Aorteneinrisse mit mitunter katastrophalen Folgen zu vermeiden. Ein Termin in der Aortensprechstunde umfasst in aller Regel eine bildgebende Untersuchung (Ultraschall, Computertomographie und Magnetresonanztomographie), eine klinische Untersuchung und ein ausführliches Gespräch mit einer Fachoberärztin oder einem Fachoberarzt der Herzchirurgie. Wo immer es möglich ist, werden wir auf nierenschädigendes Kontrastmittel und radioaktive Strahlung verzichten.