Korrektur in jedem Alter
Individuelle Betreuung und Therapie für jeden Patienten – vom Neugeborenen bis ins Erwachsenenalter
... unmittelbar nach Geburt
Beispiel „Transposition der grossen Gefässe“
Bei der Transposition der grossen Arterien (TGA) sind die Aorta und die Pulmonalarterie „vertauscht“, d.h. die Aorta entspringt aus der rechten Herzkammer und die Pulmonalarterie aus der linken Herzkammer. Es bestehen zwei getrennte Kreisläufe. Das Überleben der Kinder ist nur durch eine Durchmischung des Blutes aufgrund von bestehenden Kurzschlussverbindungen möglich. Das kann ein offener Ductus arteriosus oder ein Herzscheidewanddefekt zwischen den Vorhöfen oder den Herzkammern sein. Die Korrekturoperation wird wenige Tage nach der Geburt mit Hilfe der Herz-Lungen-Maschine durchgeführt. Dabei wird die Aorta und die Pulmonalarterie durchtrennt und mit der entsprechenden Herzkammer neu verbunden. Ein wichtiger Schritt der Operation besteht in der Verlagerung der Herzkranzgefässe zusammen mit der Aorta. Ebenso werden eventuell bestehende Kurzschlussverbindungen verschlossen, d.h. ein Ductus arteriosus wird übernäht und Kammerscheidewanddefekte mit Flicken verschlossen.
... im Kindesalter
Beispiel „Tetralogie nach Fallot“
Bei der Fallotschen Tetralogie besteht ein Defekt der Herzscheidewand (Ventrikelseptumdefekt) zwischen der linken und rechten Herzkammer. Zusätzlich besteht eine Einengung der Ausflussbahn der rechten Herzkammer, welche verschieden stark ausgeprägt sein kann. Es kann sich dabei um eine Unterentwicklung der Pulmonalklappe, der gesamten Pulmonalarterie oder um eine Einengung der Region unterhalb der Pulmonalklappe handeln. Der Schweregrad der Einengung der Aussflussbahn der rechten Herzkammer zu den Lungen beeinflusst entscheidend die Behandlungsstrategie. In der Mehrzahl der Fälle wird unter Zuhilfenahme der Herz-Lungen-Maschine der Herzscheidewanddefekt mit einem Flicken verschlossen und der Ausflusstrakt der rechten Herzkammer erweitert. Sollte es notwendig sein, muss die Pulmonalklappe durch eine biologische Herzklappe ersetzt werden. In manchen Fällen muss zur Vorbereitung auf diese Korrekturoperation ein vorausgehender Eingriff durchgeführt werden. Bei diesem wird eine Gefässprothese zwischen die Aorta und die Pulmonalarterie eingesetzt. So wird der Sauerstoffgehalt im Blut und das Wachstum der Pulmonalarterie für die folgende Korrekturoperation verbessert.
… und im Erwachsenenalter
Beispiel „Partieller atrioventrikulärer Septumdefekt“
Beim partiellen atrioventrikulären Septumdefekt besteht eine Verbindung zwischen dem linken und rechten Vorhof, sowie einer Spaltbildung in einem Mitralklappensegel. Über die Kurzschlussverbindung zwischen den Vorhöfen kommt es zur Durchmischung des Blutes und langfristig zu einer Überflutung der Lungen. Weiterhin besteht durch den Spalt im Mitralklappensegel eine Undichtigkeit dieser Herzklappe, was zu einer weiteren Belastung des Herzens und der Lungen führt. Die Operation wird mit Hilfe der Herz-Lungen-Maschine durchgeführt, wobei die Verbindung zwischen den Vorhöfen mit einem Flicken verschlossen wird und die Mitralklappe repariert wird. Da dieser Herzfehler über viele Jahre keine äusserlichen Anzeichen einer Herz- und Lungenbelastung zeigt, wird er u.U. erst im Erwachsenenalter diagnostiziert und operiert.